Eine Woche ausruhen und Kraft tanken, dafür nehmen wir uns im Mai eine Woche Zeit. Am Freitag fahren wir direkt von der Hochzeitslocation in Schieder in Richtung Osten. Nach einer Übernachtung in Magdeburg treffen wir am frühen Morgen in Rheinsberg auf der Charterbasis ein. Eigentlich müsste das Schiff schon fertig sein, da wir es rein theoretisch schon am Vortag gemietet hatten, aber der Vercharterer will uns ein frisch gereinigtes Schiff übergeben und so müssen wir noch ein bisschen warten, bevor wir unser Gepäck vom rollenden ins schwimmende Heim umladen können. Morgens hatten wir noch schöne Sonne, bis wir am frühen Nachmittag nach Einräumen, kleinen Problemen mit dem Schiff und der Einweisung starten können ist ein leichter Regen aufgekommen. Zum Glück hat die Pedro zwei Steuerstände und so bleiben wir drinnen zum fahren. Da wir keine Schleuse haben müssen wir auch nicht in den Regen heraus. Nach einem kurzen verregneten Blick auf das Schloss Rheinsberg geht es in die andere Richtung zur Marina Wolfsbruch, die direkt an der ersten Schleuse liegt. In unsere Richtung ist nichts los, auf der anderen Seite liegen noch mindestens 10 Schiffe, die auf die Passage warten. Wir vertreiben uns einen Teil des Abends mit Zuschauen.
Der nächste Morgen begrüßt uns mit Sonne, wir brechen früh auf um möglichst ohne Wartezeiten die nächsten Schleusen zu passieren. Das Wetter ist mehr nach April als Mai, zum fotografieren sind die vielen Wolken aber schön. In Mirow finden wir einen schönen Liegeplatz am Schloß mit einem sehr netten Hafenmeister, der die ankommenden Schiffe so einweist, dass sich für alle ein Platz findet. Nach einem Gewitter haben wir noch schönes Abendlicht.
Das Wetter ist ruhig am nächsten Tag, ideal um die Müritz zu überqueren. Am Nachmittag sind wir in Waren und finden so gerade noch einen Liegeplatz im Stadthafen. Nicht ganz günstig aber zentral, ideal für ein leckeres Abendessen in einem schönen Lokal am Hafen.
Ein Gewitter begrüßt uns am nächsten Morgen, es ist stürmisch geworden. Wir fahren zum Kölpinsee, kehren an der Einfahrt aber um, da der Wind ziemlich stark über den See pfeift. Die Sonne ist heraus gekommen und so fahren wir in den nächsten Jachthafen, setzen uns in die Sonne und warten, bis der Wind am frühen Nachmittag weniger wird. Die Überquerung der Müritz wird trotzdem noch ein bisschen holprig, geht aber problemlos. In der Marina Classee gefällt es uns nicht besonders, wir fahren weiter zum Jachthafen Rechlin und bekommen einen Liegeplatz. Wir liegen in erster Reihe zum See, am Anfang wackelt es noch ein bisschen, später flaut der Wind ab und so wird es eine ruhige Nacht. Am nächsten Morgen begrüßt uns wieder ein blauer Himmel, die Schiffe spiegeln sich im ruhigen Wasser.
Über Kanäle und Seen und durch 3 Schleusen führt uns der Weg langsam wieder in Richtung zurück. Wir haben Glück, die Wartezeiten an den Schleusen sind jeweils nur kurz. Eigentlich ist Strassen unser Ziel für heute, um zum dortigen Jachthafen zu kommen, müssen wir aber noch eine Schleuse passieren und direkt davor entschliessen wir uns ganz spontan, doch lieber den Jachthafen "Boot und Meer" direkt am See anzusteuern. Aus fotografischer Sicht eine gute Idee, da wir einen wunderbaren Abendhimmel haben und dank des Wassers auch die erforderliche Weite für die Fotos.
Ich mag die ganz frühe Morgenstunde, besonders wenn über dem See noch der Nebel liegt. Um 4:30 Uhr werde ich an diesem Morgen das erste Mal wach, da ist es aber noch zu früh für gute Fotos. Um 5:30 Uhr werde ich wieder wach, ein wunderbarer Sonnenaufgang ist die Belohnung für das frühe Aufstehen.
Von hier bis Rheinsberg ist es eigentlich nicht mehr weit, eine Schleuse und ca. zwei Fahrstunden, also genug Zeit für einen Abstecher in die glasklaren Rechliner Gewässer. Enge und niedrige Brücken überspannen die Kanäle, wir passen so gerade durch. Ein Passagierschiff auch, aber nur wenn alle an Bord einatmen - so sieht es zumindest aus, als wir 10 Minuten warten, bis sich das Schiff durch die enge Passage eher durchgedrückt hat als durchgefahren ist.
4 Seen durchfahren wir bis wir zur Mittagspause in der Fischerhütte am Schwarzen See anlegen. Es gibt leckeren Fisch zum Mittag, am frühen Nachmittag geht es dann zurück zu unserem Starthafen. Wir sind früh genug in Rheinsberg, um die schöne Hafen- und Ferienhausanlage noch ein bisschen anzusehen. Joachim hat seinen Multicopter dabei, nach dem Anlegen und am nächsten Morgen machen wir zum Abschluss noch ein paar Luftaufnahmen vom Jachthafen. Nach einer Woche ist uns unser altes Schiff richtig ans Herz gewachsen. Eine Woche ist einfach immer viel zu schnell vorbei. Ein Tag mit dem Wohnmobil in Brandenburg schließt den schönen Kurzurlaub ab.
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